Als wir angefangen haben, uns den Kopf darüber zu zerbrechen, aus welchen Materialien man am besten sein Tiny House bauen sollte, wurden wir von 1000 Meinungen überflutet. Es gibt Vor- und Nachteile für jedes Material, die Details sind aber nicht einfach zu überblicken. Deswegen wollen wir euch hier einmal vorstellen und erklären, wie der Aufbau unserer Tiny Houses aussieht. Das ist keine vollumfängliche Abhandlung, sondern unsere Perspektive.
Der Aufbau unserer Tiny Houses
Unsere Tiny Houses sind mit einer Holzständerbauweise gebaut. Das Fichtenholz wird lokal bezogen, direkt aus Rumänien. Fichte eignet sich besonders gut, da es ein relativ leichtes Holz (ca. 470 kg/m³), leicht zu verarbeiten und vielseitig einsetzbar ist. Außerdem hat es eine geringe Anfälligkeit für Risse und bleibt daher lange schön anzuschauen, obwohl sich die Farbe mit der Zeit etwas verändert. Was außerdem beim Wand-, Boden- und Deckenaufbau immer interessant ist, ist das Dämmmaterial. Unser eigenes Haus und die Häuser unseres Herstellers Eco Tiny House sind in der Regel mit Steinwolle gedämmt. Die einzige Ausnahme ist hierbei der Boden, der mit Styropor gedämmt wird. Dieses eignet sich im Boden besonders gut, da es nicht anfällig für Schimmel ist, sollte doch einmal Wasser in den Bodenaufbau eindringen. Steinwolle ist nicht das nachhaltigste Dämmmaterial, allerdings stellt es einen guten Kompromiss zwischen Dämmleistung und Umweltverträglichkeit dar. Die Leistung ist höher, allerdings ist auch der Energieaufwand bei der Herstellung höher. Es können auch reine Naturdämmstoffe wie Hanf oder Zellulose verwendet werden, diese weisen allerdings niedrigere U-Werte auf und sind unserer Meinung nach damit für die dünnen Wände eines Tiny House nicht ideal geeignet.
Wandaufbau
Wenn man sich den Aufbau im Detail betrachtet, stellen die Dampfsperre und die Unterspannbahn zwei essenzielle Bestandteile dar. Die Dampfsperre ist eine diffusionsgeschlossene Folie, die das Eindringen von Feuchtigkeit in den Innenraum verhindert. Sie wird von innen auf dem Holzständerwerk und unter der Innenverkleidung angebracht. Die zweite Komponente zur Feuchtigkeitsregulierung bildet eine diffusionsoffene Unterspannbahn. Diese wird überlappend von außen auf dem Holzrahmen installiert. Zwei Zentimeter starke Dachlatten sorgen für einen kleinen Hohlraum, der zusätzlich die Feuchtigkeitsregulierung ermöglicht. Dieser Aufbau wird Hinterlüftung genannt. Den Abschluss bildet die äußere Holzverkleidung, für die bei uns hitzebehandeltes Thermoholz verwendet wird. Dieses ist widerstandsfähiger und wetterbeständiger, als unbehandeltes Holz. Die eigene Kreativität kann man bei der Wahl der Pigmentierung des Leinöls ausleben, mit dem die angebrachte Außenhülle behandelt wird. Weitere Infos zu diesem Thema findest du hier: https://tiny-house-seven.ch/gebaeudehuelle-konstruktion-vom-tiny-house/
Der Aufbau noch einmal im Überblick von außen nach innen:
- Außenholzverkleidung
- Hinterlüftung
- Unterspannbahn
- Holstständerbauweise mit Dämmung dazwischen
- Dampfsperre
- Innenwandverkleidung
Gesundes Raumklima herstellen
Unser Haus und jedes andere Haus unseres Herstellers wird außerdem mit einem Lüftungssystem ausgestattet. Gerade bei solchen kleinen Häusern ist der konstante Luftaustausch extrem wichtig. Zum einen, um die Qualität der Atemluft zu gewährleisten, zum anderen verhindert eine konstante Luftzirkulation Kondensation und somit Schimmelbildung. Das Lüftungssystem wechselt dabei automatisch zwischen Zyklen der Be- und Entlüftung. Das integrierte Element zur Wärmerückgewinnung wärmt kältere Außenluft an, während dieses in das Haus geleitet wird. Zu diesem und auch vielen anderen Themen schreibt die Zeitschrift Kleiner Wohnen sehr gute Beiträge.
Wie gesagt, am Ende ist es auch einfach eine persönliche Entscheidung. Wir waren damals froh, dass wir uns einfach an der Erfahrung von Eco Tiny House orientieren konnten. Wer sich unseren Bau noch einmal genauer anschauen möchte, findet unsere Dokumentation auch hier auf unserem YouTube Kanal.
tiny Grüße,
Vroni